Meckenheim, 11. April 2013
Der gute alte Spickzettel hat ausgedient. Viel schneller und einfacher lässt sich heute mit dem Smartphone schummeln. Das Meckenheimer Konrad-Adenauer-Gymnasium hat daher pünktlich zum Start der Abitur- klausuren 2013 im Sinne der Chancengleichheit aufgerüstet und alle für die Prüfungen freigegebenen Toilettenbereiche mit MobileWall gesichert.
Die neue Technik entdeckt innerhalb von Millisekunden jede Art von unerlaubter Mobilfunk-Aktivität und meldet diese dem aufsichtführenden Lehrpersonal in den Prüfungsraum. Da das Mitführen und erst recht die Nutzung von Mobilfunkgeräten während der Prüfungszeit untersagt ist, ist der Täuschungsversuch somit offensichtlich. Wie er geahndet wird, liegt ganz im Ermessen der Schule.
"Es waren Schüler, die uns auf die vielfach genutzte Sicherheitslücke in den Toilettenbereichen aufmerk- sam gemacht haben", erklärt Schuldirektor Hans-Jürgen Jüngling. Von der neuen Technik ist er begeistert. Schon die Abschreckungswirkung sei deutlich spürbar: Seit ihrer Einführung würden deutlich mehr Schüler der Aufforderung vor Klausurbeginn Folge leisten, Handys und Smartphones abzugeben, als zuvor.
NRW-Bildungsministerin Sylvia Löhrmann bestätigte in einem Interview zum Thema, dass die Entscheidung für oder gegen die Einführung von Mobilfunk-Detektionssystemen allein bei den Schulen liege, denn, so Löhrmann: "Es ist klar geregelt, dass Handys und andere elektronische Geräte im Prüfungsraum nicht zugelassen sind. Auch nicht im ausgeschalteten Zustand." Reine Mobilfunk-Detektionslösungen wie MobileWall sind daher laut NRW-Schulministerium gestattet. Nur Geräte zur Handystörung oder deren genauer Ortung seien nicht erlaubt, da diese in die inidividuelle Rechtsposition der Schüler eingreifen würden.
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